CIMG4259_17.03.2014 09-42-46Gestern fand eine nichtöffentliche Sitzung des Gemeinderates in Altomünster statt. Anwesend waren neben dem bisherigen Gemeinderat überraschenderweise auch die Mitglieder des neu gewählten Gemeinderates.
Hintergrund der Sondersitzung war, wie uns ein Insider informierte, die Finanzlage in Altomünster. Altomünster ist bezüglich der Steuereinnahmen seit Jahren Schlusslicht im Landkreis. Das muss sich ändern, waren sich alle Anwesenden einig.

Als konkreter Vorschlag stand der durch die geheime Arbeitsgruppe „Altomaut“ erarbeitete Vorschlag zur Einführung einer „Nutzungsabhängigen Wegegeldpauschale für PKW und LKW in der Gemeinde Altomünster“ zur Diskussion. Das altonews.de vorliegende Dokument ist brisant, bedeutet es doch erhebliche Belastungen für alle Einwohner. Gerade deshalb sollte der Beschluss zur Einführung der Altomaut wohl noch vor dem Amtswechsel im Schulterschluss beschlossen werden.

Dass die Altomaut kommt, scheint beschlossene Sache zu sein. Offen ist derzeit nur, welches Gebiet sie umfasst.
Aus Sicht der CSU soll in Phase 1 nur Altomünster direkt Mautzone werden. „Pro Mauthäuschen rechnen wir mit Kosten von 7300 €. In Altomünster sind zwölf Mauthäuschen erforderlich. Bei Ausdehnung auf das gesamte Gebiet wären das 78. Das sprengt den finanziellen Rahmen.“

Aus dem Lager der Freien Wähler kam dazu Widerspruch. Ein Vertreter rechnete vor, dass einfache Mautstellen schon für unter 2000 € möglich seien und bei geschickter Platzierung weniger als 40 erforderlich seien. „Das rechnet sich nach 3 Jahren.“ Außerdem wären die Einnahmen durch vorbeifahrende LKW deutlich höher, so dass sich diese Investition noch früher amortisieren würde.

Die SPD wurde erst zum Ende der Diskussion aktiv, als es um die Bezahlung der Angestellten für die Mauterhebung ging. Die SPD folgte hier klar der Linie, die die Parteispitze in Berlin seit langem vorgibt. „Der Standort der Mauthäuschen ist für uns zweitrangig. Allerdings erwarten wir von der Gemeinde, dass der Mindestlohn für die Angestellten von 7,20 € eingehalten wird. Die Mehreinnahmen dürfen nicht zu Lasten der Angestellten gehen“, so die Position der SPD.

In diesem Zusammenhang war allen Beteiligten klar, dass die Altomaut alle trifft. Auch die Altomünsterer selbst müssten die Maut zahlen. Hier hat man offenbar nach der „Seehofer-Maut“ gelernt und möchte nicht in dieselbe Falle wie der Ministerpräsident treten.

CIMG4257_17.03.2014 09-33-17Angedacht sind für PKW eine Monatspauschale von 30€, für LKW soll diese deutlich darüber liegen. Laut Informationen unserer Quelle plant die Gemeinde, die Bürger bzgl. der Maut aber an anderer Stelle zu entlasten. So sollen die Beiträge für die Kindergärten komplett entfallen.

Positiv bewertet wurde die Altomaut von einigen hiesigen Gewerbetreibenden. Ein lokaler Zweiradprofi verriet uns: „Sollte die Altomaut kommen, plane ich E-Bike Stationen an den Außengrenzen zu Altomünster aufzubauen. Die vielen Wochenendtouristen können dann auf eines meiner Radl umsteigen und sparen sich so die Maut.“

Doch was machen die Bürger? Ein Konsortium lokaler Bauunternehmer plant nach unseren Informationen, Parkhäuser rund um Altomünster zu errichten.
CIMG4263_17.03.2014 09-46-40„Gegenüber dem Freudenhaus in Kleinberghofen haben wir das Gelände schon angefragt“, so ein Insider. „Die Anwohner können hier parken und dann mit der S-Bahn Kurzstrecke bis Altomünster fahren. Aufs Jahr gesehen rechnet sich das.“

Allerdings könnte hier der Schuss nach hinten losgehen. Wie wir auf Nachfrage beim MVV erfuhren, soll die Kurzstrecke nach der Elektrifizierung abgeschafft werden. Kostenpunkt für ein Ticket wären dann 5,70 €. Am Tag, versteht sich.

Bildquelle: (c) altonews.de