Gastbeitrag Prof. Dr. Wilhelm Liebhart M.A., Erster Vorsitzender des Museums- und Heimatvereins Altomünster e. V.

Es ergeht herzliche Einladung zur Teilnahme an der Vernissage am Sonntag, 30. September 2018, Beginn um 15:00 Uhr und dem Besuch der Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten im Museums Altomünster.

Geleitwort Zur Ausstellungseröffnung am 30. 09. 2018
„Bele Bachem ist eine der bedeutendsten deutschen Malerinnen des 20. Jahrhunderts, deren umfangreiches Lebenswerk mit Schwerpunkt Malerei und Grafik auch Kleinplastiken, Bühnenbilder, Filmausstattungen (z. B. das Wirtshaus im Spessart“), Bücher, Texte, Illustrationen, Plakatkunst und Design umfasste“ (Wolfgang Grätz). Prägnanter kam man ein Künstlerleben, das im Ersten Weltkrieg, 1916 in Düsseldorf, begann und 2005 in München im Stadtteil Schwabing zu Ende ging, nicht umschreiben.

Diese Ausstellung fällt aus dem Rahmen der bisherigen 91 Ausstellungen, die das Klostermuseum Altomünster seit 1997 im sogenannten Museumsforum zeigen konnte. Warum?

Surrealismus und phantastische Kunst oder wohl besser gesagt der phantastische Realismus fanden bisher nicht den Weg zu uns, in den beschaulichen, im Ludwig-Thoma-Land gelegenen Kloster- und Marktort nördlich von München.
Der Surrealismus in Kunst und Literatur bringt das Traumhafte und Unbewusste auf die Leinwand bzw. auf das Papier. Die Künstlerin selbst lehnte für sich den Begriff „Surrealismus“ ab, den „phantastischen Realismus“ hätte sie wohl akzeptiert. Sie sprach einmal davon, dass der Maler ein Seher ist, der die „die Welt einzig im Sehen“ erkennt, er ist Porträtist, der versucht „den Hintergrund der Darzustellenden zu erfassen“.

Wer die ausgestellten Werke für frivol hält, sei ein Wort von Pablo Picasso mitgegeben, der sagte: „Kunst ist niemals keusch, man müsste sie von allen unschuldigen Ignoranten fernhalten. (…) Ja, Kunst ist gefährlich. Wenn sie keusch ist, ist sie keine Kunst“.

Die Idee für die Ausstellung hatte die im nahen Hohenzell lebende Künstlerin Bussi Buhs, die der Tochter der Künstlerin, Frau Bettina Böhmer, seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist.

Bettina Böhmer und ihrer Familie gilt Dank dafür, dass sie das künstlerische Erbe der Öffentlichkeit zugänglich machen und vielleicht einen Beitrag zu einer „Renaissance“ leisten können.

Dass Alt-Oberbürgermeister Dr. Christian Ude die Schirmherrschaft übernommen hat, ist seiner Verbundenheit mit der Schwabinger Künstlerin geschuldet, die mit dem „Schwabinger Kunstpreis“ (1962), dem „Seerosenpreis der Stadt München“ (1966) und mit der Medaille „München leuchtet“ (1986) ausgezeichnet wurde.

Würdigungen zu Leben und Werk steuerten Jörg Stuttmann und der Kustos der Ausstellung Dr. Ulrich H. Schneider bei. Letzterem gilt für die Bildauswahl und die Erstellung des Katalogs größter Dank und Anerkennung. Bildquelle (c) Museums- und Heimatverein Altomünster