Wallfahrt des Kolping-Diözesanverbandes nach Altomünster am 3. Oktober 2015

Treffen am Parkplatz

Treffen am Parkplatz

Wallfahren/Pilgern bedeutet, sich auf den Weg zu machen, zu beten, den Glauben zu vertiefen, zur Ruhe zu kommen, Impulse für die Herausforderungen der bevor-stehenden Zeit zu erkennen und die Gemeinschaft zu pflegen. Die Kolpingsfamilie Altomünster war in diesem Jahr Gastgeber für die Diözesanwallfahrt, die seit einigen Jahren jeweils am 3. Oktober stattfindet. Aus ca. 30 örtlichen Kolpingsfamilien der flächengroßen Erzdiözese München-Freising kamen die Mitglieder mit ihren Bannern zum Treffpunkt am Bahnhof. Herzlich hieß die Vorsitzende der örtlichen Kolpingsfamilie, Birgitta Graf, die Gäste willkommen und freute sich besonders, dass auch Gäste aus Ecuador dabei waren.

Festlich geschmückter Erntedank-Altar

Angeführt vom Prozessionskreuz der Pfarrkirche, das ein Ministrant trug, gingen die Wallfahrenden bei bestem Herbstwetter über den Taschnerweg hoch zur Kirche. Dabei trug der Diözesan-Vorsitzende, Werner Attenberger, Gebete und Impulse vor, die das Wirken der Hl. Schutzengel als Wegbegleiter in den Blick nahmen. Die weit geöffnete Kirchentüre unterstrich noch die Bedeutung des Hinaufschreitens. Die Gäste konnten so die herrliche Pracht der Kirche und den zum Erntedankfest liebevoll und festlich geschmückten Altar als Willkommensgruß in Herz und Seele aufnehmen.

Die Gestaltung des Gottesdienstes war vom Diözesan-Arbeitskreis Spiritualität vorbereitet. Bereits beim ersten Lied „Jesus Christ, you are my life“ sprang die Begeisterung des Chores an den Liedern mit jüngerer Komposition auf die Wallfahrenden über, die auch die Strophen in spanischer Sprache kräftig mitsangen. Geleitet und zelebriert wurde der Gottesdienst durch den Kolping-Diözesanpräses, Monsignore Christoph Huber. Grundlage für seine Predigt war die Lesung aus dem Buch der Weisheit und dem Evangelium nach Lukas, wonach die Jünger zu Jesus zurückkamen und von ihren ersten Wundern berichteten. Msgr. Huber erzählte zunächst von der Begeisterung, die zwei Wochen zuvor auf dem bundesweiten Kolping-Tag in Köln zu spüren war. So sei es immer wieder wichtig, äußere Ereignisse wie gelungene Projekte oder die Vielfalt an Freizeitveranstaltungen mit Freude zu feiern. Dennoch verliere auch diese Freude nach mehr oder weniger langer Zeit ihre Würze, wenn sie nicht im Innern des Menschen verankert wird. Eine nachhaltige Begeisterung kann nur durch die Herzensbildung im Glauben erfolgen. So steht diese Herzensbildung im unverrückbaren Zusammenhang mit dem Bildungsauftrag des Internationalen Kolpingwerkes, der als Grundstein durch das Wirken des seligen Adolf Kolping für die damals auf ihrer Wanderschaft bedrängten Gesellen gelegt wurde. In jeder Zeitepoche gibt es gewaltige politische, gesellschaftliche Aufgaben, die zunächst Sorgen und Ängste bei den Menschen verursachen. Wenn dann aus der Herzensbildung des Glaubens neue Wege mutig angegangen werden, eröffnen sich unerwartete Möglichkeiten des Miteinanders und fallen Mauern der Abgrenzung. Das sind die Wunder, von denen die biblischen Schriften berichten. Sie zeigen sich z.B. dann in der friedlichen Vorarbeit durch die Teilnahme an den Montagsgebeten, die zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes vor 25 Jahren geführt hat.

Tänze der Gäste aus Ecuador in ihrer Tracht

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Kapplerbräu-Saal richtete sich im Festakt der Blick besonders auf die nunmehr seit 20 Jahren bestehende Partnerschaft des Diözesanverbandes mit Kolpingsfamilien in Ecuador. Die Gäste bedankten sich für diese Partnerschaft mit zwei schwungvoll präsentierten Tänzen in ihrer Nationaltracht. Dabei wurde in einer fernsehähnlichen Gesprächsrunde besonders das Vertrauen, die Verlässlichkeit und die Begeisterung, die sich gegenseitig aufbauen müssen, hervorgehoben, die das Fundament für eine nachhaltige Zusammenarbeit und Partnerschaft auf Augenhöhe sind.

Ein herzlicher Händedruck verbindet stets in einer Partnerschaft

Es folgte wiederum in der Pfarrkirche die Vesper mit dem Segen und Auftrag, begeistert aus dem Glauben heraus zu handeln, um der Welt ein menschlicheres Antlitz zu geben.

(Text, Bildrechte bei Stephan Boosz, stv. Vorsitzender der Kolpingsfamilie Altomünster)