SchultesAuf der 25 Jahrfeier des Museums- und Heimatvereins Altomünster wurde der langjährige Vorsitzende Peter Schultes von allen Teilnehmern gebührend gefeiert und für seine Arbeit ausgezeichnet. Peter Schultes bedankte sich seinerseits mit einer herzlichen Rede. Wir erhielten freundlicherweise die Rede zur Veröffentlichung.

 

Liebe Gäste, liebe Mitglieder, liebe Freunde,

als Vorstand Emeritus habe ich heute die Ehre, das Schlusswort zu sprechen, d.h. Sie zu verabschieden. Aber andersherum ist es treffender: Ich verabschiede mich von Ihnen, und das ist gut so!

Ich denke, nach 25 Jahren ist heute ein guter Tag und der richtige Zeitpunkt gekommen, mit ein wenig Wehmut „Lebt wohl“ zu sagen.

Aber vor allem Euch allen Dank auszusprechen. Ich werde mich nicht in Reminiscen verlieren, da habe ich mir schon die Feder beschnitten! Wiewohl es mich schon jucken würde, das eine oder andere preiszugeben.

Danke, dass man mich ertragen hat. Das ist ja beinahe wie in einer Ehe – gell Willi.

Doch der Dank ist mir eine Herzensangelegenheit denen gegenüber, die diesem Verein 25 Jahre ihre Treue und Unterstützung angedeihen haben lassen.

So gilt auch mein erster Dank den Bürgern von Altomünster: Sie haben mit Erstaunen und Unglauben auf unsere Beharrlichkeit geschaut und waren dann doch ein bisschen stolz auf das, was dieser Verein in 25 Jahren geschaffen hat.

Was hätten wir gemacht ohne die Hilfen des Bezirkes Oberbayern mit Herrn Bezirkspräsident Joseph Mederer, der seiner Heimat stets zugetan war, des Landkreises, ohne den Altlandrat Hansjörg Christmann, der uns oft in Schutz genommen hat, was hätten wir gemacht ohne die Unterstützung des Gemeinderates von Altomünster unter dem ehemaligen Bürgermeister Konrad Wagner, den Damen, unseren Mädels und den Herren, das sind die Männer mit Kraft und handwerklichem Können, den wirklich vielen privaten Gönnern, ohne deren finanzielle Unterstützungen wir oft nicht über die Runden gekommen wären.

Den Geldinstituten und dem Ordinariat und unserem Kloster, mein Gott, ich muss mich beschränken, doch wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über – der Satz stammt vom Evangelisten Matthäus nach Übersetzung von Martin Luther – ist das nicht Ökumene, die Revue unseres Vereins ist ihnen an diesem Abend amüsant und der Wahrheit entsprechend näher gebracht worden.

Doch nun gilt es nach vorne zu schauen, sich neu auszurichten, nicht in statischer Behäbigkeit und Nabelschau zu verharren. Ich will dabei auf den Aufsatz von Frau Unger Richter, unserer Kreisheimatpflegerin, im letzten Amperland verweisen, die damit die Debatte um die permanente Erneuerung für die Zukunft der Museen im Dachauer Landkreis angestoßen hat.

Zusammen mit den Häusern unseres Landkreises, evtl. verbunden mit dem Altlandkreis Aichach und der Mithilfe der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern, sollte es gelingen, in den nächsten Jahren eine dem heutigen Standard angemessene Museumslandschaft zu entwickeln oder wie man heute im europäischen Kontext so schön sagt, ein Leuchtturmprojekt aufzubauen.

Nachdem die Entwicklungsphasen der einzelnen Häuser durch das Engagement der Ehrenamtlichen zu beachtlichen Erfolgen geführt haben, ist es nun auch an der Zeit partnerschaftlich zusammenzuarbeiten und den Fürsorgeauftrag für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes, den die Landestelle vom bayerischen Staat übertragen erhielt, in die Weiterentwicklung unserer Häuser miteinzubeziehen. Alleinkämpfer waren gestern! Nur so ist gewährleistet, dass dieses Erbe als Spiegel der Geschichte und Bezugspunkt heimatlicher Identifizierung bewahrt und an die künftigen Generationen weitergegeben werden kann.

Wir haben mit der Bildung unseres Vereins einen gesellschaftlichen Auftrag übernommen, der von uns fordert, dieses Erbe zu sichern und das bürgerliche Engagement im Museumswesen zu stärken.

Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde des Museum- und Heimatvereines Altomünster: 25 Jahre sind vorüber. Es waren gute, erfolgreiche Jahre und ich denke, wir haben GEMEINSAM viel erreicht. Danke und vergelt‘s Gott.

Nach angemessener Zeit wünsche ich mir, dass hier wieder jemand steht und die positive Revue der nun vergangenen Jahre zur Sprache bringen wird.

Einen schönen Abend, danke für die Ehre, die sie uns durch ihr Kommen erwiesen haben und einen guten Nachhauseweg.

Bildquelle: (c) altonews.de