Was wurde nicht schon alles geschrieben, diskutiert, erläutert, verworfen, erneut eingebracht in die Debatte um das Altobad. Auch altonews hatte Anfang des Jahres die Diskussion belebt, als wir den Vorschlag eines Schwimmbades einbrachten.

Dieser Vorschlag wurde nun offenbar intensiv hinter verschlossenen Türen diskutiert und vom Gemeinderat in einer geheimen Sitzung unter reger Anteilnahme der Öffentlichkeit genehmigt. Details haben wir unter der Hand von einem Insider, der die Debatte miterlebte.

Doch der Reihe nach.

zwerglDen Verein Altobad mit seinen ersten und zweiten Vorsitzenden gibt es seif fast 2 Jahren. In dieser Zeit wurde viel bewegt. Bei der Entscheidung für die Schwimmhalle blieb der Verein aber außen vor.

Als Treiber für die Umsetzung stellte sich der Ortsverband der SPD heraus. Deren Vorsitzender verkündete volpers Stolz: „Der entscheidende Impuls kam von uns.“

Zunächst ging es – wie immer – um das Geld. Eine Schwimmhalle benötige eine nachhaltige Finanzierung, die in diesem Fall nicht gegeben ist, so die Gegner des Projektes. „Wenn ich da boosz an die Kosten für den Betrieb denke, dann wird mir ganz anders.“

Doch gegen die exzellente Vorbereitung der Befürworter sahen die Gegner an diesem Abend keinen Stich. Der Finanzplan stand auf soliden, tönernen Beinen. Als Sponsor für das Projekt konnte altonews gewonnen werden. Aus der Redaktion hieß es dazu: „Im Gegensatz zum Merkur oder der Süddeutschen beschäftigen wir bei uns keine Redakteure. So sparen wir im Jahr ca. 1,5 Millionen an Gehältern. Und gegenüber der Bildzeitung haben wir sogar einen Kostenvorteil von bis zu 5 Millionen Euro. Dieses Potenzial wollen wir an die Gemeinde weiterreichen.“

zwergl2Doch das wird wohl gar nicht nötig sein. Mitten in der hitzigen Diskussion kam der 3. Bürgermeister in den Saal und erläuterte: „Ich komme graf eben von einer Sitzung im Landkreis. Der Landkreis ist bereit, den Löwlanteil in dieser Sache zu übernehmen“.

Brandender Applaus der Anwesenden, denn keiner hatte mit dieser schnellen Entscheidung gerechnet.

Der Schwerpunkt der Diskussion bewegte sich dann in Richtung Standort. Eine Fraktion schlug die Flutung des Kapplersaals vor, denn so könnte man 50 Meter Bahnen ermöglichen. Andere favorisierten einen Standort an der Grenze zu Kleinberghofen. Dieser Vorschlag wurde schnell verworfen: „Zum Laufen ist das viel zu weit. Und wem macht die Fahrt zur Schwimmhalle bei Regen mit dem Radl Spaß?“

Der Kapplersaal liegt da von der Anreise für die meisten schon wesentlich güntner. Allerdings gäbe es hier im Winter massive Probleme, so ein Anwohner. Bei Schnee müssten Besucher von hinten kommen, doch da laufen sie erst über ein riesiges Eisfeld. Weber die eine noch die andere Lösung war also umsetzbar. Im Gemeinderat herrschte für kurze Zeit tiefes Schweiger.

„Wir müssen kreativ sein. Wir brauchen kühne Vorschläge“, so kam es aus den Reihen der Bildung. „Altomünster ist eine große, starke Gemeinde. Wir sind doch kein kleines Kuhdorfer.“ Applaus von allen Anwesenden und eine kreative Diskussion läuteten dann die Wende ein.

„Wir sollten uns liebhart auf das Gelände hinter dem Museum konzentrieren, das hat Potenzial“. Diese Idee wurde auch vom KFK unterstützt: „Wenn wir dieses Gelände für die Schwimmhalle nutzen, dann sind wir aus dem Schneider“, so ein Mitglied.

Doch die Umsetzung wird eine gewaltige Herausforderung sein, denn hinter dem Museum kann man nicht mit schwerem Gerät arbeiten.

„Allers Anfang ist schwer“, meinte eine Teilnehmerin, „aber wenn wir einen Aufruf bei altonews posten, stehen am nächsten Morgen 200 Kerle mit Schaufel und Hacke bereit, loszulegen.“

Die Arbeit mit Muskelkraft hat natürlich auch seine Gefahren. „Wenn sich jemand verletzt, wer trägt dann die Verantwortung? Wer ist dann Schultes?“ Dieses Risiko könnte man durch die Wiedereröffnung der zweiten Apotheke reduzieren, so ein Fachmann.

Nachdem somit die letzten Bedenken ausgeräumt waren, ergriff der Bürgermeister das Wort und huber zu seiner Abschlussrede an: „Wir machen das jetzt so“.

Stürmischer Beifall. Die Befürworter strömten zum Maierbräu, um den Sieg zu feiern und mal ordentlich auf den Butz zu hauen.

UPDATE: April, April !

Bildquelle: (c) altonews.de