Gastbeitrag von Prof. Dr. Wilhelm Liebhart für Klostermuseum Altomünster
Ab dem 18. Juni 2023 bis 29. Oktober 2023 ist zusätzlich zur Dauerausstellung die Sonderausstellung
„Johann Michael Fischer – Vier Kirchen in Historischen Fotografien“
während der regulären Öffnungszeiten im Klostermuseum Altomünster zu besichtigen.
Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit dem diesjährigen Festjahr in Altomünster anlässlich des zweifachen Jubiläums
des 650. Todesjahres der Ordensgründerin und Kirchenpatronin, der hl. Birgitta von Schweden,
und zugleich des 250. Weihejahres der Pfarrkirche, die von Johann Michael Fischer erbaut bzw. gestaltet wurde.
Der Erste Bürgermeister der Marktgemeinde Altomünster, Michael Reiter, schreibt im Geleitwort zur Ausstellung im Klostermuseum:
Seit drei Jahrhunderten werden in Altomünster kirchliche Jubiläen groß gefeiert. Was mit einer Tausendjahrfeier des Klosters und Ortes 1730 begann, findet 2023 mit einem Doppeljubiläum seine Fortsetzung: 650. Todestag der heiligen Birgitta von Schweden und 250. Weihetag der Kloster- und Pfarrkirche, erbaut von Johann Michael Fischer.
Der letzte Großbau der Barockepoche auf altbayerischem Boden steht in Altomünster. Er verbindet die Ideen des Architekten Johann Michael Fischer mit den Baubestimmungen der hl. Birgitta: Eingebunden zwischen dem weithin sichtbaren Westturm und dem spätgotischen Hochchor im Osten entstanden zwei Zentralräume in einem Guss mit drei Gebetsräumen für das Kirchenvolk (Parterre), die Birgittenmönche (1. Stock) und für die Nonnen (2. Stock). Bedeutende Künstler aus Augsburg und München haben mit ihren Werkstätten die Kirche ausgestattet. Die feierliche Weihe fand nach zehnjähriger Bauzeit am 29. August 1773 durch den Freisinger Fürstbischof Ludwig Joseph von Welden statt. Der große Baumeister war bereits 1766 über diesen Bau verstorben.
Der Reiseschriftsteller Wilhelm Hausenstein schrieb über die Altomünsterer Kirche: „In jeder Kirche des bayrischen Barocks streift einen für die ersten Augenblicke der schöne Schrecken. Aber ich weiß nicht, ob ich jemals in einer Kirche des bayrischen Barocks für die ersten Sekunden mehr erschrocken bin als hier. Sie ist das Merkwürdigste, was ich im Barock nach der Wieskirche an Vielfältigkeit der Gliederung erlebt habe“.
Die Idee zu dieser Ausstellung hatten der Architekt Franz Peter und die Johann Michael Fischer–Gesellschaft in Burglengenfeld. Ihnen gilt mein herzlichster Dank. Eine besondere Freude und Ehre ist die Mitschirmherrschaft des Bürgermeisterkollegen Thomas Gesche aus Burglengenfeld. Dank gilt ebenso dem Museums- und Heimatverein Altomünster e. V., der die Ausstellung in seinen Räumen verwirklichte.
Bildquelle (c) peter seiler / dipl.-des. (fh) / seiler grafik design info@seiler-grafik.de www.seiler-grafik.de
Schreibe einen Kommentar