Gastbeitrag Benjamin Stibi für Dachauer Jugendsinfonieorchester (DJSO)
Beeindruckende Begegnung von Jungmusikern
Am Sonntagabend fand in der vollbesetzten Dachauer Heilig-Kreuz-Kirche im Rahmen einer Andacht ein fulminantes Konzert dreier junger musikalischer Ensembles statt. Den Anfang machten die „Gäste“ aus dem Nachbarlandkreis: Dass das Puchheimer Jugendkammerorchester unter der Leitung von Peter Michielsen schon viele Wettbewerbe gewonnen hat, war für die Zuhörer schnell zu erkennen. Ob schwungvolles Brandenburgisches Konzert Nr. 3, melancholische Elegie von Tschaikowsky oder das Concerto vom Oscargekrönten Filmmusikkomponisten Nino Rota– die Intonation saß, die Bögen flogen synchron über die Saiten, keine noch so schwere Passage brachte die perfekt aufeinander abgestimmte Streichergruppe aus dem Takt. Grazyna Bacewicz‘ Orchesterwerk aus dem Jahr 1948 vervollständigte das Programm des PJKO, das damit hervorragend vorbereitet am kommenden Wochenende beim bayerischen Orchesterwettbewerb in München teilnehmen wird.
Anschließend verzauberten die Sänger und Sängerinnen des neugegründeten Jugendchors „Cantoccini“ das Publikum. Tanja Wawra, Musiklehrerin am Gymnasium Markt Indersdorf und Gründerin des Chors, erklärte, dass die Musiker am Freitagabend das erste Mal zusammengeprobt hatten. Die Premiere gelang! Saxophon-Melodien und der glockenhafte Klang gestimmter Gläser vermischten sich mit den engelsgleichen Harmonien des Chors und sorgten für ein nahezu spirituelles Erlebnis mit Salve Regina, Trees und dem 100. Psalm Kaikki Maat in finnischer Sprache von Mia Makaroff. Herausragend auch, dass trotz der knappen Vorbereitungszeit auswendig gesungen wurde.
Damit das Dachauer Jugendsinfonieorchester mit all seinen Streicher-, Bläser- und Percussion-Spielern auf die Bühne passte, war zunächst eine kleine Umbaupause nötig.
Sodann entlockte Dirigentin Gudrun Huber ihren Geigen und Querflöten die zarte Melodie der französischen Pavane von Gabriel Fauré, sanft begleitet von den restlichen Instrumenten. Dass die Musiker mit den einprägsamen roten Jacken auch klanggewaltig musizieren können, zeigten sie bei dem markanten und sich stetig steigernden 2. Satz aus Beethovens 7. Sinfonie.
Anlass für dieses „Begegnungskonzert“ war das 100-jährige Jubiläum des BDLO, Verband der deutschen Sinfonie- und Kammerorchester. Passend zum Motto musizierten die drei Ensembles gemeinsam “ The Lord is my Shepherd“ von Will Todd und das Konzert endete, so wie es begonnen hatte: mit Johann Sebastian Bach. Etwa 100 Musiker*innen, die kaum Platz vor den Kirchenbänken fanden, zeigten mit „Jesus bleibet meine Freude“ eindrucksvoll, wie schön das gemeinsame Musizieren sein kann.
Bildquelle (c) Dachauer Jugendsinfonieorchester (DJSO)
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