Absolute Sicherheit gib es nicht. Eine uralte Weisheit, die auch in unserem Zeitalter seine Gültigkeit hat. Wir fahren Autos, die wir abschließen, wenn wir sie irgendwo abstellen. Unsere Wohnungen und Häuser haben Schlösser. Selbst am Geldautomaten nimmt die Zahl der Leute zu, die um Diskretion bitten.
Nur bei einer Sache sind viele von uns sorglos. Bei der IT-Sicherheit (IT = Informationstechnologie). Jährlich gibt es Milliardenschäden durch Cyberkriminalität. Und diese Schäden betreffen nicht nur die großen Unternehmen, die in der Regel eigene Abteilungen zum Schutz der IT haben. Betroffen sind in vielen Fällen kleine und mittlere Unternehmen sowie Privathaushalte.
Einen kleinen Einblick zum Thema gab es auf der von der Kolpingsfamilie Altomünster organisierten Veranstaltung Sicherheit im Medienalltag.
An dieser Stelle schließen wir uns den Hinweisen zum Thema Passwortwahl gerne an. Die wichtigsten Regeln sind die Wahl eines möglichst komplexen Passwortes und die regelmäßige Änderung des Passwortes.
Sichere Passwörter, der Umgang mit verdächtigen E-Mails sowie ein wacher Umgang beim Surfen im Internet, sind aber nur der eine Teil der Computersicherheit.
Der andere betrifft die ans Internet angeschlossenen Geräte wie Computer und Smartphones. Virenscanner, regelmäßige Updates aller Softwarekomponenten und die Nutzung der (meist integrierten) Firewalls sind wichtige Bestandteile der Computersicherheit.
Meist weniger beachtet aber deshalb ein umso größeres Risiko, sind die eingesetzen Router, also die Geräte, die den Zugang zum Internet ermöglichen. Glasfaserkunden in Altomünster verwenden hier in der Regel eine Fritzbox.
Mit der bekanntgewordenen „Fritzboxlücke“ rückten diese Geräte vor einiger Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit. Eine kurze Nachfrage bei einigen Altomünsterern ergab, dass es immer noch Geräte gibt, die ohne Update am Internet hängen.
Das ist leichtsinnig und gefährlich.
Aber warum ist das so gefährlich?
Die Gefahr liegt darin, dass Kriminelle Zugriff auf den Router erlangen können. Und dann freie Hand haben, zu tun und zu lassen, was sie wollen. Im Fall der bekanntgewordenen Sicherheitslücke in der Fritzbox, haben die Kriminellen sich Zugriff auf die Fritzbox verschafft, eigene Telefoniegeräte angelegt, von diesen dann kostenpflichtige Sonderrufnummern angewählt, und so teilweise mehrere tausende Euro abkassiert. Unser Provider MyGate hat seinerzeit relativ schnell den Zugriff auf teure Sonderrufnummern unterbunden. Damit war zumindest dieses Szenario ausgeschlossen.
Das ist allerdings nur ein mögliches Szenario. Hat man Zugriff auf den Router, kann man den gesamten Internetverkehr einschließlich der Telefonate mitschneiden. Man kommt an E-Mails, Passwörter, kann Webadressen manipulieren. Statt z.B. auf altonews.de zu landen, leiten die Kriminellen auf eigene Webseiten um und infizieren damit dann Ihren PC. Somit kann man feststellen, dass, wer Zugriff auf den Router erlangt, in Kürze Zugriff auf alle Rechner, Smartphones und Tablets im Netzwerk erlangen kann.
Wer nun glaubt, es wird schon alles gut gehen, handelt leichtsinnig. Dank des Glasfasernetzes haben nicht nur wir schnellen Zugriff auf das Internet. Umgekehrt ist der Zugriff auf unsere Router aus dem Internet nun gleichfalls schnell und effizient möglich.
Man sollte sich immer vergegenwärtigen, dass die Cyberkriminellen in den meisten Fällen aus einer sehr sicheren Position, meist im Ausland, agieren. Und um die Energie der Kriminellen in Zahlen zu verdeutlichen, folgendes Beispiel: Bei den olympischen Sommerspielen in London verzeichnete der für die IT zuständige Dienstleister Atos über 200 Millionen Sicherheitsvorfälle. Das es dabei zu keinem sicherheitsrelevanten Vorfall gekommen ist, zeigt aber: man kann sich schützen.
Darüber werden wir in einem separaten Artikel berichten.
Bildquelle: (c) Tim Reckmann / pixelio.de
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