Gastbeitrag von Dr. Ulrich H. Schneider, Kulturförderkreis Altomünster e.V.

Goethe (Georg Oswald May, 1779)„Sein hoher Gang, Seine edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, Seiner Augen Gewalt, und seiner Rede Zauberfluß, Sein Händedruck, und ach! Sein Kuß!“ So beschreibt sich der Geheime Rat Goethe wohl selbst und ziemlich selbstbewusst in seinem „Faust“. Und tatsächlich, er scheint viel Eindruck auf seine „Mädgen“ und auch andere Damen seiner Zeit gemacht zu haben – ein früher „Womanizer“. Dieser vielleicht eher unbekannten Seite des „Dichterfürsten“ will sich der Kulturförderkreis Altomünster mit seinem bekannten KulTisch am 24. Juni widmen.

Einmal keine Verklärung des Klassikers der deutschen Dichtung. Dr. Uli Schneider wird diesmal vielmehr versuchen, dem Liebhaber des schönen Geschlechts gerecht zu werden und vor allem auch den Frauen, die das Glück (oder Unglück?) hatten, von ihm geliebt zu werden. Kein in Liebesdingen virtuoser Casanova, sondern trotz aller Selbstdarstellung ein eher schüchterner, unbeholfener, manchmal unglücklicher, also ein ganz normaler Mann mit der Schwäche für weibliche Reize. Der sich mit seinen Liebschaften auch äußerlich veränderte…

So dreieinhalb Liebschaften werden beim KulTisch vorgestellt, von der Frau, wegen der sich sein „Werther“ umbringt, über eine Frau, die als „seine dickere Hälfte“ verspottet wurde, bis hin zu seiner wohl letzten Liebe als Siebzigjähriger zu einer Siebzehnjährigen. Intimes und Menschliches wird zur Sprache kommen. Im Mittelpunkt steht ein (fiktives) Selbstgespräch seiner Ehefrau Christiane, vorgetragen von Birgit Volpers.

„Goethe und die Frauen“ am Dienstag, den 24. Juni, Beginn 20 Uhr, im Kapplerbräu-Gasthof. Der Eintritt ist wie immer frei und für alle Interessierten offen, Spenden für die Arbeit des KFK sind willkommen. Information unter 0171-9290507 und www.kfk-altomuenster.de.

Bildquelle: (c) Dr. Ulrich H. Schneider / Georg Oswald May, 1779