Gastbeitrag Siegfried Bradl, Altomünster

BRK-Bereitschaftsleitung in Altomünster hat die letzten 12 Jahre viel geschafft, sagt Vergelt’s Gott für alles und legt die Verantwortung nun in jüngere Hände
Seit 1937 besteht das BRK in Altomünster. Seit dieser Zeit wurde es von gestandenen Personen geführt und beeinflusst. Zu nennen sind hier Namen, wie: Philipp Simm, Josef Mederer, Johann Hailer und Heinz Paworski.
Im Herbst 2004 wurde Siegfried Bradl zum Bereitschaftsleiter gewählt. Die Ortsgruppe war damals in einer schwierigen Lage. Durch die Aktivierung von ehemaligen, nicht mehr so aktiven Mitgliedern, von denen sich zudem einige bereit erklärten in einem Leitungsteam mitzuarbeiten, ging es bald wieder aufwärts. In den vergangenen 12 Jahren trugen folgende Personen maßgeblich dazu bei, daß die Aufbauarbeit gelang und das BRK Altomünster für die Bevölkerung in und um Altomünster viele Leben retten und gute soziale Dienste leisten konnte:
– Helfer-vor-Ort (HvO) und Sanitätsdienste – Florian Bradl
– Katastrophenschutz und Feldküche – Josef Ramoser und Christian Siebinger
– Kassenführung – Irene Brunner, Anita Mayer und Benedikt Jung
– Schriftführung – Corinna Weber
– Haus und Gerätschaften – Johann Hailer und Paul Schneider
– Jugendrotkreuz (JRK) – Andrea Deeg und Benedikt Jung
– Seniorengymnastik – Rita Fiolka
In guter Zusammenarbeit mit Kreisverband, Fachdiensten, Marktgemeinde, Förderern, Sponsoren, Geschäftspartnern und Mitgliedern konnte viel geschaffen werden. Hier ist ein kleiner Ausschnitt davon:
– Der seit 2004 von Florian Bradl aufgebaute Helfer-vor-Ort (HvO), für den 2007 mit Hilfe einer Spendenaktion ein neues Fahrzeuges angeschafft werden konnte, rückte jährlich bis zu 300 Mal aus. Mit ca. 2.600 Einsätzen und ca. 75.000 ehrenamtlichen Stunden bildete er die Basis dafür, dass in Altomünster seit 2015 wieder ein Rettungswagen installiert ist.
– 2008 konnte mit Unterstützung des Kreisverbandes ein neues Küchen-Transportfahrzeuges, einFord Transit, beschafft werden.
– 2010 wurden, verbunden mit einem Aktionstag und mit Hilfe einer großen Spendenaktion, zweiDefibrillatoren für den das HvO-Fahrzeug und für die Bevölkerung gekauft. Der am Rathausbefindliche „Defibrillator“ war landkreisweit der erste, der sich an einem öffentlichen Gebäude und damit für jedermann zugänglich befand. Inzwischen sind diesem beispielgebenden Modell im Landkreis viele weitere gefolgt.
– Der neue Lkw für die Feldküche wurde 2010/2011 beschafft und komplett eigeninitiativ hergerichtet (ca. 1.500 Arbeitsstunden).
– Die Feldküche unter Christian Siebinger wurde sukzessive ausgebaut und kann heute in Zusammenarbeit mit dem Betreuungsdienst des Kreisverbandes Mehrtages-Einsätze mit bis zu 700 Portionen problemlos bewältigen.
– Das von der Marktgemeinde 1998 zur Verfügung gestellte Haus wurde 2009/2010 komplett renoviert(Wärmeisolierung, Anstrich, Außenanlagen) und erhielt zwei neue Rolltore (ca. 500 Arbeitsstunden). In der 12-jährigen Amtszeit hat das „Vorstandsteam“ insgesamt ca. 150.000 € eigeninitiativ beschafft und zielgerichtet investiert. Von Seiten der Einsätze und Aktivitäten sind auch einige Höhepunkte anzusprechen:
– 2007 feierte die Ortsgruppe ihr 70-jähriges und 2012 ihr 75-jähriges Jubiläum.
– Es wurden ca. 100 BRK-Veranstaltungen und Feste der Kirchen- sowie Marktgemeinde (ca. 9.000 Stunden) bekocht. Beispielhaft seien hier genannt: mehrere, große JRK- und Wasserwacht-Wettbewerbe in Indersdorf (500 – 700 Personen), Dachauer Volksfest (15.000 Wiener), 2010-Weltrotkreuz-Tag in Dachau, 2014-125 Jahrfeier des BRK Dachau, 2009-Barockfest in Altomünster, 2013-100-jähriges Bahnjubiläum in Altomünster, BRK-Erlebnistage im Rahmen des Ferienprogramms, Ministranten-Treffen, Pfarrfeste, Martinsumzüge und Christkindlmärkte.
– Auch die Sanitätsabsicherung der örtlichen Vereinsveranstaltungen und der Feste der Marktgemeinde, bei denen diese erforderlich war, gehörten dazu. Einige Beispiele hierzu: Allianz-Cups, einige Fahnenweihen, Gewerbe-Ausstellungen, Kneipenfestivals, Reitturniere in Brand, Spider-Revival-Parties, TSB-Firmenturniere und 2012 Brauereifest vom Maierbräu.
– Besonders herausfordernd waren die Katastrophenschutz-Einsätze, die im Allgemeinen nur sehr kurzfristig organisiert werden müssen: 2006 Schneekatastrophe auf der Stuttgarter Autobahn, 2010 Großübung der Freiwilligen Feuerwehr Altomünster am Pflegeheim, 2011 Brand des Bowling-Centers in Dachau, 2011 Kontingent-Übung des Bezirks Oberbayern und der Freiwilligen Feuerwehr – Dachau Land (Flugzeugabsturz in Landsberg), 2012 Bombenalarm in München, 2014 Hochwasser-Einsatz und Brand bei Autoverwertung Hartmann in Dachau.
– 2013 wurde durch Benedikt Jung das Jugendrotkreuz wiederbelebt.
– 2016 feierte Rita Fiolka das 35-jährige Jubiläum ihrer Senioren-Gymnastikkurse.
– Neben den fachlichen Weiterbildungen wurde auch auf die Pflege des Gesellschaftlichen großer Wert gelegt, getreu dem Motto „Wer miteinander arbeitet, der soll auch miteinander feiern.“. Zu erwähnen sind hier: Jahresauftakte, Sommerfeste und Ausflüge.
Insgesamt wurden in den 12 Jahren ca. 92.000 Arbeitsstunden, d.h. durchschnittlich jährlich 7.750 Stunden, ehrenamtlich geleistet. Dies entspricht fast 5 Vollzeitarbeitskräften. Der Helfer-vor-Ort hatte hieran einen zeitlichen Anteil von 80 %,
Neben allem Positiven gehört es aber auch dazu einen kritisch konstruktiven Blick auf die Entwicklungen unserer heutigen Zeit zu werfen: Unsere Mitglieder kommen immer mehr in die Jahre und die Anzahl derer, die mitgestalten und mitarbeiten wollen, sinkt. Daneben vermehren sich kontinuierlich die Aufgaben, der Ausbildungsaufwand und die Bürokratie. Somit gestaltet sich die Mitglieder- und Nachwuchsgenerierung zunehmend schwieriger. Dies ist stark mit unseren gesellschaftlichen Veränderungen verbunden. Hierzu zählen Themen wie:
– berufliche Anforderungen / neues Rollenverständnis in der Familie / Freizeitverhalten
– Konsumgesellschaft / Individualisierung der Gesellschaft / Selbstverwirklichung
– Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung und damit auch für den Nächsten
– Beständigkeit und Regelmäßigkeit im Handeln / Zeitaufwand und Terminplanung
Finanzielle Mittel lassen sich bei sinnvollem Bedarf bzw. Projekten immer aufzutreiben. Menschen zu gewinnen, die nachhaltig und verantwortlich mit Hand anlegen, wird für die nächsten Jahre die Aufgabe schlechthin werden. Wichtig ist hierbei positiv in die Zukunft zu schauen und sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Denn es gibt nichts Schöneres als Mitmenschen, die einen Unfall hatten oder in Not geraten sind, zu helfen. Dieses Gefühl zu erleben und den Dank unserer Mitmenschen dafür zu bekommen tut unserer Seele gut. Im März dieses Jahres gelang es der bisherigen Bereitschaftsleitung einen jungen Menschen für die Bereitschaftsleitung zu gewinnen. Benedikt Jung hat bereits mehrere Jahre in der Vorstandschaft mitgearbeitet und konnte in verschiedenen Bereichen bzw. Funktionen Erfahrung sammeln. Das bisherige Führungsteam freut sich sehr, daß er sich der neuen Aufgabe des Bereitschaftsleiters stellt. Zugleich wünscht sie ihm im 80. Jahr der Ortsgruppe von ganzem Herzen viel Kraft und Ausdauer sowie stets ein glückliche Hand für alles Anstehende.
Zu guter Letzt möchte die bisherige Bereitschaftsleitung ein großes und herzliches Dankeschön aussprechen. Sie bedankt sich beim Kreisverband, allen Fachabteilungen, dem Landratsamt, der Marktgemeinde, den Förderern, den Sponsoren, den Geschäftspartnern und allen Mitgliedern für die gute Zusammen- arbeit sowie jegliche Hilfe und Unterstützung. Nur so konnte all das Beschriebene realisiert werden – ein herzliches Vergelt’s Gott!
Bitte bleiben Sie auch weiterhin dem nunmehrigen BRK-Bereitschaftsleiter, der Ortsgruppe und ihren vielfältigen Aufgaben mit Rat und Tat verbunden.
Bildquelle (c) BRK Altomünster