Gastbeitrag Frau Katharina Wetscheck für DJSO – Dachauer Jugendsinfonieorchester
Eine musikalische Reise durch die Epochen, vom Barock bis in die Moderne, präsentierte das Dachauer Jugendsinfonieorchester (DJSO) mit Dirigentin Gudrun Huber bei seinem diesjährigen Frühjahrskonzert am vergangenen Wochenende. Gleich zu Beginn brillierten die beiden Solisten Jakob Höink (19) und Raphael Luca (18) mit Bachs Doppelviolinkonzert. Hochkonzentriert und ausdrucksstark meisterten sie die anspruchsvollen Melodien auf ihren Geigen, während die älteren Streicher sie zart begleiteten.
Nach lange anhaltendem Applaus kam der Rest vom Orchester hinzu, um mehrere Sätze aus Händels majestätischer Wassermusik zu spielen. Klarinettistin Johanna Lankes (21) moderierte die nächsten beiden Stücke an: Beim ruhigen „Pastoral Dance“ des Briten Edward German konnte sich das Publikum tanzende Hirten auf einer Weide vorstellen. Die „Ballabile“ der französischen Komponistin Melanie Bonis vereinte dagegen eine schnelle Walzermelodie mit exotischen Harmonien. Johanna Lankes erzählte, dass Bonis als Frau im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen viele Hürden überwinden musste und nur selten Aufführungen ihrer Werke stattfanden. Auch wenn sie das Konzert des DJSO nicht mehr miterleben konnte, hätte sie sich sicher darüber gefreut.
Nach der Pause durften die Bläser ihr Können beim „Präludium“ des finnischen Komponisten Armas Järnefelt beweisen. Nacheinander setzten sie mit einer lebhaften Melodie ein, während die Streicher anstatt den Bogen zu benutzen leise ihre Saiten zupften und so einen Klangteppich bereiteten. In der „Berceuse“ – ebenfalls von Järnefelt – wechselten sich dann Streicher und Bläser mit einer elegischen Melodie ab.
Zum Abschluss präsentierte das Orchester den zweiten und dritten Satz aus der „Friedenssinfonie“ von Paul Wranitzky. Das Stück behandelt die Ereignisse der Französischen Revolution, darunter auch den tragischen Tod von Ludwig XVI. und den anschließenden Koalitionskrieg zwischen Napoleon und den anderen europäischen Großmächten. Mit einem Trauermarsch trugen die tiefen Streicher und Bläser den französischen König sinnbildlich zu Grabe; mehrere Militärmärsche mit viel Fanfarenklang und furiosen Läufen symbolisierten das Getümmel einer Schlacht. Mitten im dritten Satz herrschte kurz gespannte Stille, als Percussionistin Vianne Riznik (10) laut einen riesigen Schlägel auf die Pauken fallen ließ – ein musikalischer „Kanonenschuss“ – bevor die Zweiten Geigen mit schnellen Achteln die Armeen wieder aufmarschieren ließen. Das Publikum im Dachauer Ludwig-Thoma-Haus und in der Aula des Gymnasiums Markt Indersdorf zeigte sich begeistert von diesem grandiosen Finale. Die Freude war groß, als Gudrun Huber die Zuhörer aufforderte, bei der Zugabe – dem aus dem Radio bekannten Seemannslied „Wellerman“ – mit zu klatschen.
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