Eigentlich stand gestern die Jahreshauptversammlung des Theatervereins an. Stattdessen wurde das Kammerstück „Die Satzungsänderung“ in Altomünster uraufgeführt. Wolfgang Henkel brillierte als Mann des Abends in der Hauptrolle und überzeugte auf ganzer Linie.
Statt der angekündigten Jahreshauptversammlung wurde eine außerordentliche Mitgliederveranstaltung durchgeführt. Es gab nur einen Punkt auf der Tagesordnung, die Änderung der Satzung. Die Änderung hat einen ernsthaften Hintergrund: Mangel an Nachwuchs im Verein. So konnten in den vergangenen Jahren einige Positionen des in der Satzung festgeschriebenen Vorstands, u.a. die des Jugendleiters, nicht besetzt werden. Der Verein konnte also seine eigene Satzung an dieser Stelle nicht erfüllen. Die Verbindung von Kunst und Verantwortung barg in der alten Satzung weitere Risiken. Da, als Beispiel der Regisseur, Vorstandsmitglied sein musste, bestand die Gefahr, dass sich mittelfristig kein Regisseur fand, diese doppelte Verantwortung zu übernehmen. Im schlechtesten Fall drohte dem Verein der Stillstand.
Auf Grund dieser Tatsache hatte sich das Führungsteam für einen radikalen Schnitt entschieden. Der Vorstand wurde in der Satzung auf lediglich vier Verantwortungen reduziert: 1. und 2. Vorsitzender, Kassierer und Schriftführer. Die weiteren Rollen und Verantwortungen werden zukünftig von Arbeitsteams übernommen, die aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen müssen. Darüber hinaus können beliebig viele Personen in den Teams mitwirken, auch Nicht-Mitglieder. Davon verspricht man sich eine höhere Flexibilität und stärkere Unterstützung.
Die Arbeitsteams entsenden zu den Vorstandssitzungen jeweils einen Vertreter. Dadurch sind Kommunikationsfluss und Informationsaustausch gewährleistet.
Wolfgang Henkel erläuterte sehr ausführlich und an Beispielen, wie die zukünftige Arbeitsteilung aussieht. Die neue Struktur hat eine deutlich höhere Flexibilität bei gleichzeitig höherer Stabilität der Satzung. Weniger Änderungen bedeuten weniger organisatorischen Aufwand und weniger Notarkosten.
Die Vorteile der neuen Satzung überzeugten auch die anwesenden Mitglieder, die die neue Satzung annahmen.
Allerdings kann die neue Satzung das Grundproblem nicht ändern. Zu wenige engagierte Mitbürger, gerade auch aus den Reihen der jungen Einwohner.
Hier gilt es im Schulterschluss zwischen allen Vereinen Altomünsters und der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die diesen Trend umkehren.
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