Die Freiwillige Feuerwehr Altomünster war am 22.09.2019 Gastgeber für den diesjährigen Aktionstag des Landkreises Dachau zur Förderung des Nachwuchses und Ehrenamtes in den örtlichen Wehren. Damit fanden auch die diversen Feierlichkeiten und Veranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Altomünster einen beeindruckenden Abschluss. Deshalb ist bereits an dieser Stelle allen Organisierenden, Durchführenden, Verantwortlichen und Genehmigenden in den zahlreich zu beteiligenden Gremien o.ä. für dieses großartige Engagement und die Vielzahl der geleisteten Arbeitsstunden sehr herzlich zu danken.

Die zahlreiche Teilnahme der Bevölkerung zeigt das große Interesse und die Bedeutung der Rettungsdienste: Dass in Notsituationen soweit wie möglich bestens ausgebildete sowie ausgestattete Wehren rund um die Uhr alarmiert werden können und in kürzester Zeit einsatzbereit ausrücken. Wenn in einer Notsituation die Kapazität einer Wehr nicht ausreicht, kommen Mannschaften mit ggf. speziell benötigten Ausrüstungsgegenständen aus den umliegenden Einheiten lt. den Alarmierungsvorgaben hinzu.

Dies wurde in den kurzen Reden von Kreisbrandrat Bründler, Ersten Bürgermeister Kerle und Landrat Löwl in zahlreicher Anwesenheit von weiteren MandatsträgerInnen anschaulich aufgezeigt. Hervorgehoben wurden dabei die Kameradschaft, das unumgänglich nötige Aufeinandervertrauen und die Integrationsfähigkeit. In einer Wehr im Landkreis konnten dabei auch zwei Jugendliche mit Behinderungen ausgebildet werden. Alle Anwesenden freuten sich daher sehr, dass sämtliche, neu ausgebildete 76 Jugendliche aus dem gesamten Landkreis am Vormittag bei ihrer ersten Leistungsprüfung erfolgreich waren.

Parallel zur Abnahme der Leistungsprüfung begann vormittags die Vorfahrt und Aufstellung aller neuen Fahrzeuge im Landkreis, die seit dem letzten Aktionstag beschafft wurden. Zu Gast war ebenso ein Fahrzeug des Technischen Hilfswerks mit Sonderausstattung für Notsituationen in Baugruben o.ä. Besonderes Interesse fand erwartungsgemäß das größte Gastfahrzeug, ein Flugfeldlöschfahrzeug der Bundeswehr aus Neuburg a.d. Donau. Es konnte jedoch nicht – wie erhofft – in eine Schauvorführung eingebunden werden.

Wie schnell sich ein Zimmerbrand ausbreiten kann und wie schwierig er zu löschen ist, zeigte die Schauvorführung der Feuerwehr Altomünster am Nachmittag. Hierfür wurde ein ausrangierter Frachtcontainer auf einer Längsseite geöffnet und symbolisch mit einem Wohnzimmer einschl. eines trockenen Weihnachtsbaumes ausgestattet. Ein Passant entdeckte den, von einer Kerze ausgelösten Entstehungsbrand und alarmierte ordnungsgemäß mit der Notrufnummer 112 die Feuerwehr. Die Zuschauer hörten und sahen, wie die Feuerwehrleute auf ihrem Funkmeldeempfänger „Piepser“ alarmiert wurden und sofort zum Feuerwehrhaus rannten. Nur kurze Zeit später sah man schon das Löschfahrzeug ausrücken. Dann hieß es Geduld haben, bis das Fahrzeug am Einsatzort eintraf. Auch im Ernstfall ist erst einmal Geduld aufzubringen. Obwohl das Eintreffen am Einsatzort nur wenige Minuten später war, fühlt es sich bei den vom Brandfall betroffenen Anwohnern „wie eine Ewigkeit“ an. Auch beim gesamten Ablauf der Löschung meinen sicherlich viele, dass alles viel zu langsam geschehe, wenn die/der Gruppenleiter(in) des zuerst eintreffenden Fahrzeugs zunächst sorgfältig die Einsatzlage sondiert, die Anweisungen gibt und die anderen Kameradinnen und Kameraden der Fahrzeugbesatzung ruhig, aber fachkundig routiniert die weiteren Vorbereitungen für die Löschung treffen. Denn nur wenn jede Kameradin und jeder Kamerad die zugewiesenen einzelnen Arbeitsschritte sorgfältig erledigt, kann der Ablauf insgesamt erfolgreich gelingen, wie ein Sprecher die Schauvorführung von einem Podest aus schrittweise kommentierte. Mittlerweile breitete sich das Feuer im Wohnzimmer durch die zunehmende Hitze schnell aus. Unterhalb der Decke sammelten sich dicke, schwarze, hochgiftige Rauchgaswolken an. Zwar konnten erste Löscherfolge beobachtet werden. Dennoch war die Gesamtsituation noch so ernsthaft, dass sich der nächste Löschtrupp mit Atemschutzausrüstung bereitmachte. Zumal ein Kamerad des ersten Löschtrupps zusammenbrach und zunächst aus der Gefahrzone herausgetragen werden musste. Der zunehmende Löscherfolg bewirkte, dass der Rauch durch den darin enthaltenen Wasserdampf zunehmend heller wurde. Der Einsatz war trotzdem noch nicht beendet, als keine Flamme mehr zu sehen war. Denn es konnten sich ja noch in der Möblierung glimmende Brandherde befinden. Mit einem Ventilator wurden deshalb die Rauchschwaden weggeblasen, um mit der Wärmebildkamera die weiteren Kontrollen vorzunehmen. Erleichtert über den erfolgreichen Verlauf fuhren die Feuerwehrleute wieder zurück. Nachgelagerte Arbeiten sind dann stets, dass die Ausstattung gesäubert, getrocknet, die Sauerstoffflaschen wieder gefüllt und vieles mehr erledigt werden muss, um bereits für den nächsten Einsatz vorbereitet zu sein.

So waren alle Ausführenden und Gäste des Aktionstages über den erfolgreichen interessanten Verlauf tief beeindruckt. Ein besonderer Dank gilt auch der Mannschaft für die Essens- und Getränkeausgabe und den Kuchenbäckern/-innen für eine reichliche und leckere Verpflegung. Bildquelle © altonews