Als sich die Menschen in der Silvester-Neujahrsnacht 2019/2020 gegenseitig die besten Wünsche zusprachen, ahnte kaum jemand, dass sich die Welt wenige Tage, wenige Wochen später symbolisch aus den Angeln heben wird. Ein Virus, medizinisch den Corona-Viren mit der Bezeichnung covid-19 zuzurechnen, grassiert seither durch Völker und Staaten. Mittlerweile übersteigt die weltweite Zahl der Infizierten die 1,8-Millionen-Linie, mehr als 100.000 Todesfälle werden dem Virus zugerechnet und sind zu beklagen (Quelle Hopkins-Universität, USA). Alle Staaten haben gravierende Maßnahmen erlassen, um die Ausbreitung zu verlangsamen, die Gesundheitssysteme vor einem Kollaps zu bewahren und besonders das Leben der Menschen zu schützen. Zu den Maßnahmen zählen erhebliche Einschränkungen und Verbote in den individuellen Freiheitsrechten wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gab. Das gesamte öffentliche Leben und Wirtschaften wurde soweit wie möglich heruntergefahren:  Zusammengefasst sind die persönlichen Begegnungen zueinander und die Formen des Zusammenseins so weit wie möglich zu begrenzen und dabei dennoch unumgänglich Abstand zueinander zu halten. Auch die Formen der Ausübung des Glaubens sind betroffen. Das Osterfest und seine Vorbereitungszeit fand in leeren Kirchen, Synagogen, Moscheen statt. Viele Pfarrgemeinden/religiöse Gemeinschaften haben daher Initiativen ergriffen, um zumindest durch Videoübertragungen oder durch den Versand von Textvorlagen die Gläubigen miteinander zu verbinden.

Kann daher das Osterfest 2020 froh sein, wie es die Kurzform des Ostergrußes ausdrückt?

Ja, es kann. Denn Ostern ist das Fest des Lebens nach Überwindung des Todes, wobei das nicht nur auf das biologische Leben bezogen ist. So haben in den vergangenen Tagen und Wochen viele Menschen weltweit beständig bis über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus Großartiges geleistet, um einander beizustehen, um zu heilen, um zu pflegen, um die Menschen mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. So ereignet sich in jeder kleinen Geste des Guten, des Miteinanders das Osterfest neu. In allen zusätzlichen Reden der öffentlichen Repräsentant*inn*en wird dies mit den unterschiedlichsten einfühlsamen, dankenden, Zuversicht bereitenden Worten aufgezeigt.

In diesem Sinne wünscht Altonews allen Leser*innen in der Nähe und in der Ferne ein frohes Osterfest 2020. Bleiben Sie gesund und wohlbehalten, bleiben Sie auf Abstand und doch in Verbindung und Verbundenheit zueinander.

Bildquelle (c) Altonews (Archivbild einer Ausstellung am Petersberg/Erdweg mit Bibelszenen des Künstlers Salvador Dali )